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Rezension: Atlas des menschlichen Körpers: Aufbau, Funktion und Krankheiten (Gebundene Ausgabe)

Der Atlas des menschlichen Körpers verdeutlicht anhand von 700 Fotografien, vielen farbigen Illustrationen, Grafiken, Tabellen sowie begleitenden, erläuternden Texten das Wunder des menschlichen Körpers und macht auf die häufigsten Krankheiten, die wichtigsten Behandlungsmethoden und moderne Operationstechniken aufmerksam.

Ich gebe zu, dass mich manche Bilder etwas erschreckt haben und ich mich zwingen musste, genauer hinzusehen, speziell bei bestimmten Krankheitsbildern, bei denen ich mich fragte, ob es notwendig ist, das ich das weiß. Bei allen Vorbehalten siegte wie immer die Wissbegier.

Das Buch befasst sich zunächst mit den Zellen, der DNA, dem Gewebe, der Wundheilung, den Schleimhäuten und Drüsen, den Organen und Körperhöhlen, den Infektionskrankheiten, der Verbreitung der Krankheiten und dem Krebs.

Man lernt u.a. einen DNA- Strang kennen, kann sich eine optische Vorstellung von den vier Grundgewebearten unseres Körpers machen, hat Gelegenheit sich mit dem Verlauf von Wundheilung visuell auseinanderzusetzen oder auch mit Pilzen, Parasiten, Viren sowie Pilzen und ist, sofern man nicht zu den Hartgesottenen gehört, beim Anblick all dessen bereits der Ohnmacht nahe.

Im Anschluss an die Grundlagen kommen die Körpersysteme zur Sprache. Untergliedert sind diese in: Die menschliche Haut, Skelett, Muskulatur, Nervensystem, Hormonsystem, Kreislaufsystem, Atemwegsystem, Lymphatisches System, Verdauungssystem, Harnsystem, Sinne.
Sehr interessant finde ich die Erklärungen zu unseren Gelenken. Menschen, die sich extrem verbiegen können, laufen leicht in Gefahr sich etwas auszukugeln oder sich zu verrenken. Der Körper gibt ein warnendes Beispiel, demnach.

Übrigens lernt man auch die Anatomie des Gehirns kennen und kann sehen, wo der Hypothalamus, der Thalamus, das Großhirn etc. lokalisiert sind und welche Zuständigkeit ihnen zufällt. Über das Sprachzentrum im Hirn wird man aufgeklärt, lernt den Sitz der Emotionen im Hirn kennen und hier die Amygdala, die die Schaltstelle für die Stabilisierung der Gemütslage, Aggression und Sozialverhalten verkörpert. Besagte Amygdala und andere Teile des limbischen Systems spielen bei der emotionalen Bewertung von Situationen eine wichtige Rolle.

Über den Sitz des Gedächtnisses wird man aufgeklärt, aber auch über Hirnstörungen wie Alzheimer und psychische Störungen, bei denen Botenstoffe und Neurotransmitter eine wichtige Rolle spielen.
Hormone und Hungergefühl sind ein Thema, das sehr gut dargestellt wird, aber auch Hormonkrankheiten und Diabetes geraten in den Fokus.

Bilder vom offenen Herzen lassen mich kurz schwach werden. Doch wie immer siegt meine Neugierde und ich schaue die Purkinje-Fasern ganz genau an, die pro Minuten 20- 30 Erregungen in die Kammern weiterleiten können.

Spannend auch ist es, sich in den Herzkreislauf und in die Blutgefäße zu vertiefen, die Bestandteile des Blutes näher kennenzulernen und sich mit Herzkrankheiten näher zu befassen. Ein Foto zeigt eine Operation am offenen Herzen, die meist im Rahmen einer Bypassoperation durchgeführt wird. Wie das funktioniert, wird genau erklärt.

Es führt zu weit, auf all das Gesehene und Gelesene im Buch einzugehen. Hypochonder sollten sich mit all den Krankheiten im Buch besser nicht zu sehr beschäftigen, sondern diese Seiten überblättern. Es gibt genügend Wissenswertes im Buch, was jenseits von Krankheiten angesiedelt ist. Dies nur dazu.

Sehr interessant finde ich alles über die Sinne im Buch und auch über das männliche und weibliche Fortpflanzungssystem. Am meisten allerdings begeistern mich die Bilder einer Schwangerschaft und der Geburt. Das große Wunder der Natur, das mich lange bei den Bildern verweilen lässt.

Abgebildet ist auch die älteste Frau des letzten Jahrhunderts. Madame Calment wurde 122 Jahre und 164 Tage alt. Sie verstarb 1997 und trieb bis zu ihrem 100. Lebensjahr Sport. Vielleicht waren es ja neben ihren guten Genen dieser Sport und das gesunde französische Essen, die sie so lange am Leben ließen und von all den Krankheiten im Buch verschonte.
Ein beeindruckendes Buch mit einem umfangreichen Glossar.

Die Bilder sind faszinierend, setzen aber eine gewisse Abgeklärtheit voraus.

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