Dr. med. Ronald Ballier, der leitende Arzt einer Klinik in Berlingen am Bodensee, der sich mit Komplementär - und Präventivmedizin, insbesondere mit orthomolekularen und Anti - Aging- Aspekten befasst, hat gemeinsam mit der Diplom- Oecotrophologin Susanne Wendel dieses inhaltlich hervorragende und dabei optisch sehr ansprechende Buch " Lebst du noch oder stirbst du schon? " veröffentlicht. Im Laufe der Jahre habe ich eine ganze Reihe solcher Bücher gelesen und miteinander verglichen, darüber hinaus mich immer wieder mal mit meinem Hausarzt, einem Medizinprofessor, über den Nutzen dieser Texte unterhalten.
Sich gesund zu ernähren, auf sein Gewicht zu achten und sich zu bewegen, auch etwas für das psychische Wohlbefinden zu tun, minimiert das Risiko krank zu werden und erhöht die Chance sich bis zu seinem Lebensende pudelwohl im eigenen Körper zu fühlen und irgendwann an Altersschwäche zu sterben. Dr. Ballier lässt zu Beginn des Buches den Leser an einer breitgefächerten Risikoanalyse teilhaben. Die Raucher wird es nicht freuen, dass er gleich zu Beginn verdeutlicht, dass Rauchen nach wie vor einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten ist. Raucher haben oft Vitamin- und Antioxidationsmangel, da durch die Verarbeitung der Giftstoffe wertvolle Vitamine verbraucht werden.
In der Folge kommen Themen wie Burn out, Bluthochdruck, unerwünschte Nebenwirkungen von Pharmaprodukten und Übergewicht zur Sprache. Es gibt einen nichthinwegdiskutierbaren Zusammenhang zwischen Übergewicht und Diabetes Typ II. Die Autoren machen die Schäden klar, die diese Krankheit nach sich zieht und zeigen das Insulin ein Masthormon ist, weil es die Fettverbrennung blockiert. Es ist ganz leicht auch der indirekten Zuckerfalle zu entgehen, indem man sich informiert, welche Inhaltsstoffe Lebensmittel, vor allem Fertigprodukte haben.
Sehr gut erklärt werden die " Freien Radikalen ". Sie stellen einen der Hauptgründe für den Alterungsprozess dar. Diese Radikalen entstehen u .a . durch UV-Licht, Nikotin, Abgase, Zusatzstoffe in stark verarbeiteten Lebensmitteln, durch angebranntes Fleisch und durch extreme sportliche Aktivitäten. Sekundäre Pflanzenstoffe und andere Antioxidantien sind zur Bekämpfung der "Freien Radikalen" sehr wichtig. Deshalb auch listet Dr. Ballier sie für den Leser auf und zwar so, dass er sofort einen Überblick bekommt, was zu tun ist. Cholesterinprobleme sparen die Autoren übrigens auch nicht aus. Eine Kapitelüberschrift lautet: " Check it out ".
Ab dem 40. Lebensjahr sollte man jährlich bestimmte Parameter bzw. Organe untersuchen zu lassen.
Ballier schreibt in diesem Zusammenhang nicht nur vom Risikofaktor Übergewicht, sondern auch vom Risikofaktor Untergewicht und vom Problem der hormonellen Verhütung durch die Pille. Diesen Hinweis finde ich sehr lobenswert, weil viele Ärzte als Lobbyisten der Pharmaindustrie das Risiko von Hormonen runterspielen, wohl wissend, dass das Brustkrebsrisiko durch die Pille steigt. Ballier schreibt über die positiven Effekte von Aspirin, Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen, Kalzium, Chrom, Eiweiss, Folsäure und B-Vitaminen usw., die ich bestätigen kann und er schreibt von L-Karnetin, das sich nicht nur auf den Herzmuskel erfreulich auswirkt, sondern einen Fettverbrennungseffekt beinhaltet.
Die Omega-3 Fettsäuren werden kurz abgehandelt. Darüber lohnt es sich in Spezialliteratur mehr zu lesen, weil sie vor allem für die Gehirn- und Nervenzellen wichtig sind und gegen sämtliche entzündlichen Prozesse im Körper wirken. Sehr interessant fand ich die Betrachtungen mit der Überschrift " Weniger essen heißt länger leben ". Forscher haben vor langer Zeit schon herausgefunden, dass eine Kalorienrestriktion das Leben verlängert. Die Ursache ist der geringere Energieumsatz. Natürlich muss man immer darauf achten genügend Mineralstoffe, Vitamine, Proteine, ungesättigte Fettsäuren und dergleichen Vitalstoffe dem Körper zuzuführen, aber man sollte wissen, dass man durch weniger Kalorien das Auftreten von beispielweise Diabetes, Tumoren und Bluthochdruck nachgewiesenermaßen verringern kann.
Es ist unmöglich alle Gedanken des Buches hier kritisch zu beleuchten. Die Seiten über die Minimierung von Stress fand ich bestens. Dass Gelassenheit zu mehr Lebensfreude führt, hat sich ja mittlerweile herum gesprochen. Dr. Ballier zeigt in knappen Sätzen gute Wege auf, wie man zu einer solchen Lebenseinstellung kommt. Gegen depressive Stimmung gibt es viele Behandlungsmuster, die Autoren erinnern daran, dass es nicht immer Psychopharmaka sein müssen. Lachen ist natürlich ideal fürs Wohlbefinden. Wenn Sie sich und Ihren Mitmenschen etwas Gutes tun wollen, dann lächeln Sie bitte.:-)
Ein tolles Buch, das ich gewiss mehrfach verschenken werde.
Es ist prima strukturiert und spricht auch Lesemuffel ( nicht abwertend gemeint) an.
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