Dr. med Roland Ballier und Susanne Wendel warten mit 100 Tipps für ein fittes Hirn auf. Das Buch ist untergliedert in:
-Anatomie, Physiologie und Biologie des Hirns- so schaut`s in ihrem Kopf aus
-Brain-Gym und Co- so halten sie ihr Hirn in Form
-Du bisst, was du isst- das gilt fürs Gehirn
-Jede Menge Gesundheitstipps: Was Sie sonst noch für Ihr Hirn tun können
-Kurioses und Aha-Effekte rund ums Hirn
Unser Gehirn, so liest man gleich zu Beginn, ist unsere Denkzentrale und unser größter Energiefresser. Es ist das Steuerungssystem für unseren Schlaf und für unseren Wach-Rhythmus, unsere Nahrungsaufnahme, unsere Atmung, unseren Kreislauf und unsere Motorik.
Die Autoren klären in der Folge über die Anatomie des Gehirn auf, machen deutlich, dass Zucker, Wasser und Sauerstoff die wichtigesten Nährstoffe fürs das Gehirn sind, daneben aber auch noch weitere Nährstoffe zu einer optimale Funktion beitragen.
Formbar ist das menschliche Hirn bis zum Lebensende. Wie unser Gehirn funktioniert ist weniger von den Genen vorgegeben als so mancher glaubt. Die Autoren unterstreichen, dass die aktuelle wissenschaftliche Forschung deutlich macht, dass Gefühl und Verstand nur wenig miteinander gemeinsam haben und im Zweifelsfall stets das Gefühl siegt. Hier setzt die Evulution Prioritäten. Wenn von irgendwo Gefahr droht, ist der Verstand nahezu ausgeschaltet, (vgl.: S. 19).
Interessant auch, dass alle Gedanken, Verhaltensweisen und Gewohnheiten mit einer kleinen Nervenschaltung ihren Anfang nehmen und je intensiver diese Verschaltung genutzt wird, sie um so stabiler wird.
Man erfährt, weshalb für alte Menschen die Vergangenheit so präsent ist, auch wann es mit dem Vergessen kritisch wird. Die fünf verschiedenen Langzeitgedächtnisse sind ein Thema und es kommt zur Sprache, weshalb das Gehirn mitunter den Geist aufgibt. Tumore, Drogen, Alkohol auch Dunkelheit können neben andern Bedingungen ursächlich sein.
Depressionen werden begrifflich erklärt und die Arten der Depression näher erläutert, auch auf Demens wird eingegangen. Aufgezeigt wird der Unterschied zwischen Transienz, Geistesabwesenheit, Erinnerungsblokade, Fehlattributation, Suggestibilität, Verzerrung und Perstenz. Anhand einer Checkliste kann man erkennen, ob noch alles richtig tickt oder ob es schon kritisch ist.
Dargelegt wird, weshalb man aus Erfolgen besser lernt als aus Fehlern. Dies hängt mit der Aussicht auf Belohnung zusammen. Bauers Spiegelneuronen werden auch nicht vergessen, bevor man sich in Multitasting im Alltag- die beste Übung für unser Gehirn einlesen kann. Mir war es schon immer klar, dass es Sinn macht, beim Radeln auf dem Hometrainer zu lesen und Gedichte zu rezitieren, während man im Garten arbeitet oder bügelt. Das Buch bestätigt, dass solche Methoden das Hirn glücklich machen. So empfinde ich es seit Jahrzehnten auch. Das Laufen schlau macht, verkündet nicht nur Dr. Strunz, dass Rosenduft das Gedächtnis verbessert ist mir neu. Man kann alle Duftöle, so erfährt man, gezielt zur Verknüpfung der Gehirnzellen einsetzen.
Schmerzen sind kontraproduktiv für das Wohlbefinden und so auch fürs Lernen und wer häufiger schläft, lernt besser. Nicht unwesentlich ist der Flow-Zustand für besseres Lernen. Es handelt sich hierbei um das Gleichgewicht im Hirn zwischen limbischem System, das für die Emotionen zuständig ist und dem Großhirn, in welchem der Verstand lokalisiert ist. Die Informationen zum Gehirntrainig haben mir sehr gut gefallen. Ich empfehle sie gerne weiter.
Sehr gut auch sind die Hinweise für die richtige Ernährung unseres Hirns. Vitamin B 12 wird erwähnt, auch die Tatsache, das Kaffeetrinken, Curry und Gingko das Demenzrisiko senken. Dass Blaubeersaft das Demenzrisiko ebenfalls mindert, war mir bislang nicht bekannt.
Übergewicht begünstigt die Alterung des Gehrins und Hormonmangel kann das Hirn sogar schädigen. Nörgler verlieren den Überblick. Wer ständig übellaunig ist, verengt sein Gesichtfeld. All das lässt sich biologisch nachweisen.
Generell gilt, wer Sport treibt, denkt besser. Glück entwickelt sich im Kopf und ist spürbar im Herzen.
Das Buch macht unmissverständlich klar, dass man bis ins hohe Alter im intellektuell agil sein kann, wenn man sich einiger Bedingungen bewusst wird und daraus seine Schlüsse zieht.
Empfehlenswert.
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