Christina Berndt, die Autorin dieses Sachbuchs studierte Biochemie und wurde mit Auszeichnung in Immunologie promoviert. Sie arbeitet u.a. als Wissenschaftsredakteurin bei der "SZ" und ist vielfach geehrt worden.
Ihr neues Buch trägt den Untertitel "Das Zusammenspiel von Psyche, Nerven und Immunsystem gezielt stärken" und ist in 9 Kapitel untergliedert.
In der Einleitung, die den 9 aufschlussreichen Kapiteln vorangestellt ist, geht es der Autorin darum, hervorzuheben, wie intensiv Körper und Seele zusammenwirken und dass es die "Psychoneuroimmunologie" ist, die als Schlüssel dazu dient, um zu begreifen, was die Ganzheitlichkeit im Kern ausmacht.
Die Vorstellung, dass der Mensch sich aufspalten lasse in Körper und Seele, widerspreche heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. An allem, was der Mensch tut, denkt und was ihm geschieht, sind Körper und Seele beteiligt, so die Autorin. Bei Erkrankungen gerieten beide aus dem Gleichgewicht. Wobei bei der Vermittlung dieser Wechselwirkungen sowohl die Nerven als auch das Immunsystem eine maßgebliche Rolle spielten. Die Vernetzung von Psyche, Nerven und Immunsystem spielten nicht nur bei der Entstehung von Krankheiten eine wichtige Rolle, sondern auch bei der Bewahrung von Krankheiten. Gutes für die Seele tun, bedeute auch stets: Gutes für das Immunsystem tun.
Von daher unterstützten auch soziale Beziehungen, Selbstliebe und ein gutes Selbstwertgefühl zugleich den Geist und das Immunsystem.
Die Macht der Seele ist das Thema in Kapitel 1. Zur Sprache gebracht wird das bunte Miteinander von Wechselwirkungen. So liest man, dass viele Leiden, bei denen das Immunsystem eine Rolle spiele, mit einer Depression einhergingen. So etwa Rheuma.
Sehr gut erklärt wird das Immunsystem funktioniert und was es leistet, aber auch was man über das Nervensystem wissen sollte. Ähnlich wie bei dem Immunsystem komme dem Nervensystem eine wichtige Aufgabe zu, den Körper im Gleichgewicht zu halten. Darüber wird man ebenfalls gut informiert.
Wie man sich den Stress zum Freund macht, erfährt man in Kapitel 4 und kann sich auch bewusst machen, dass chronischer Stress den Abwehrkräften schadet. So bleibe in einem chronisch gestressten Körper der Spiegel des Stresshormons Cortisol anhaltend hoch, anstelle Abwehrkräfte zu mobilisieren. Viele Immunzellen reagierten nicht mehr auf das Hormon, sie seien wie ausgelaugt.
Man erfährt in der Folge, wann Stress gefährlich wird, wann es zu einem Crash im Stresssystem mit verringerten morgendlichen Cortisolwerten und erhöhten Entzündungswerten kommt und wann schließlich das Immunsystem um Jahre altert. Erlittener Stress und Traumata setzten dem Immunsystem nachhaltig zu. Immunalterung stehe nicht nur mit Krebs im Zusammenhang, sondern auch mit Herz-Kreislauferkrankungen, einem erhöhten Risiko für eine Lungenentzündungen und weniger wirksamen Impfungen. Aber es gelte auch noch für eine Reihe anderer komplexer Erkrankungen, wie etwa Diabetes.
Zur Sprache gebracht werden des Weitere der Darm und was dieser für die Gesundheit benötigt, zudem, dass Entzündungsreaktionen Depressionen auslösen können.
Dann wird gezeigt, welche Auswirkungen traumatische Erfahrungen auf das Immunsystem haben. So konnte aufgrund einer wissenschaftlichen Untersuchung ein Zusammenhang zwischen Kindheitstraumata und verschiedenen Entzündungsmarkern festgestellt werden. Ein Trauma in der Kindheit mache nicht nur für psychische Erkrankungen empfindlich, sondern auch für Übergewicht, Herzkrankheiten, Schlaganfall, Krebs und Diabetes.
Was man unternehmen kann, um Seele, Nerven und Immunsystem zu stärken, erfährt man in Kapitel 9. Die genannten Strategien, sehr gut übermittelt, sollte man sich sehr zu Herzen nehmen und möglichst täglich danach leben, wenn man im Gleichgewicht und damit pumperlgesund bleiben möchte.
Maximal empfehlenswert
Helga König
