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Rezension: Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben (Gebundene Ausgabe)

Dieses Nachschlagewerk gehört in jeden gut geführten Haushalt. Man erfährt anhand von rund 2600 Stichwörtern alles Wichtige im Hinblick auf Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln, auch Wissenswertes über Lebensmittelproduktion sowie Zubereitungsmethoden und neueste ernährungsmedizinische Erkenntnisse. Der Brockhaus-Band "Ernährung- Gesund essen, bewusst leben" entstand in Zusammenarbeit mit der "Deutschen Gesellschaft für Ernährung".

Das Buch ist alphabetisch geordnet und enthält Abbildungen, Tabellen und Info-Grafiken. Im Rahmen von Sonderartikeln handeln renommierte Ernährungswissenschaftler Spezialthemen ab. Dabei handelt es sich um folgende Themen:

"Ausreichend Nährstoffe und viel Flüssigkeit- Die richtige Ernährung im Alter"- Prof. Dr. Dorothee Volkert

"Ausgewogene Ernährung- auch im Arbeitsalltag!- Beruf und Ernährung"- Margot Wehmhöner

"Was ist dran an "Bio"? - Bio-Lebensmittel und Öko-Landbau- Leo Frühschütz

Warum essen wir, wie wir essen? -Psychologische Steuerung des Essverhaltens"- Dr. Thomas Ellrott

"Schnell und nicht immer schlecht- Fast Food heute"- Hanni Rützler

"Wertvolle Inhaltsstoffe, doch bitte in Maßen genießen- Fleischkonsum"- Dagmar Freifrau von Cramm

"Sinnvoll oder erfolglos?- Gewichtsreduktionsdiäten unter der Lupe"- Dagmar Reiche

"Gute Kost von Anfang an- Die Ernährung von Kindern und Jugendlichen"- Nathalie Blanck

Ausgetrickst und gut informiert?- Lebensmittelkennzeichnungen"- Silke Schwartau-Schuldt

"Wenn der Körper das Essen nicht verträgt- Nahrungsmittelunverträglichkeiten"- Christiane Schäfer

"Weichenstellungen für die Zukunft- Die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern"-Ruth Rösch

"Schneller, ausdauernder, stärker beweglicher!- Die richtige Ernährung für Sportler"- Dr. Claudia Osterkamp- Baerens

"Gesund und schnell, ursprünglich oder als Erlebnis- Trendlebensmittel und Food-Trends"- Hanni Rützler

"Alles drin, auch ohne Fleisch- Vegetarische Ernährung"- Prof. Dr. Claus Leitzmann

Blättert man zum Buchstaben E, werden beispielsweise Begriffe wie "einlegen", "einmachen", "Eiweißallergie", "Energiedichte", Enzyme etc. näher erklärt . Einige Begriffe, wie etwa "Eisen" werden sehr ausführlich abgehandelt und man erhält anhand einer Schautafel konkrete Angaben über den Eisengehalt bestimmter Nahrungsmittel. Für Personen, die kein Fleisch essen, ist es nicht ganz einfach an den Stoff zu kommen, der notwendig zur Bildung roter Blutkörperchen ist. Linsengerichte sind eine gute Alternative, dazu ein Glas frisch gepressten Zitronensaft und der Körper ist zufrieden. Sehr gut erklärt ist der Begriff "Eiweiße". Ausführlich behandelt wird die Funktion, das Vorkommen und die Qualität der Eiweiße, auch der tägliche Bedarf und man wird bestens aufgeklärt über Eiweißmangel und einem Zuviel an Eiweiß, bei dem langfristig Nierenschädigungen nicht auszuschließen sind, (vgl.: S.103).

Beim Beitrag "Warum Essen wir, wie wir essen", der in die Seiten zum Buchstaben E eingebunden ist, erfährt man, dass psychologische und emotionale Faktoren bei der Entwicklung von Vorlieben und Abneigungen und der Ausdifferenzierung des individuellen Essverhaltens eine entscheidende Rolle spielen. Gleichwohl wird in öffentlichen Diskussionen davon ausgegangen, dass Essverhalten in erster Linie auf rationalen- auf Faktenwissen basierenden -Entscheidungen beruht, (vgl.: S.118). Besonders lesenswert ist hier u.a. der Absatz, der sich mit Essstörungen aufgrund rigider Kontrolle befasst und auch die Rubrik, die sich mit der Frage beschäftigt, wie Ernährungsverhalten beeinflusst werden kann.

Über Flüssigkeitsbedarf wird man auch sehr gut aufgeklärt. So erfährt man, dass sich Herzrhythmusstörungen und Fieber einstellen, wenn dem Körper 5% des Körperwassers entzogen werden, es bei einem Flüssigkeitsverlust von 10% zu geistigen Verwirrung kommt und bereits bei 20 % der Tod eintritt, (vgl.: S.149).

2600 Begriffserklärungen zu Stichwörtern rund um die Ernährung werden den aufmerksamen Leser dazu motivieren, gesünder zu leben. Man erfährt u.a. wie man sein Immunsystem stärkt, auch was der "glykämische Index" ist und wie man Infektionskrankheiten auf Reisen vorbeugt. Dieses Buch muss man immer wieder zur Hand nehmen, um das Wissen stets erneut aufzufrischen, insbesondere wenn man bestrebt ist, bei bester Gesundheit 120 Jahre alt zu werden.

Wer Kinder hat, sollte sich in den Beitrag "Gute Kost von Anfang an" vertiefen, weil die Ernährung im Kindesalter viele Weichen stellt und zwar für eine gesunde Entwicklung des gesamten Organismus, für das Essverhalten, für das Gewicht oder auch Übergewicht mit allen Folgeerkrankungen, (vgl.: S. 224). Erklärt wird u.a. wie man Übergewicht bei Kindern vorbeugen kann und wie man einem dicken Kind hilft, schlank zu werden.

Sehr gut auch wird das Thema "Säure-Basenhaushalt" abgehandelt. Hier wird auch unterstrichen, dass sauer schmeckende Lebensmittel keineswegs zwingend zu einer Säurebelastung im Körper führen.

Der Hinweis auf Seite 351 sollte unbedingt beherzigt werden. Lebensmittel mit schimmeligen und faulen Stellen sollten immer entsorgt werden, weil sich die Gifte bereits auf weitere Bereiche des Lebensmittels ausgeweitet haben können, ohne dass dies sichtbar ist.

Hochinformativ finde ich die Ratschläge zur richtigen Ernährung von Sportlern. Wer Muskeln behalten möchte, sollte auf Quark nicht verzichten.

Über mein Lieblingslebensmittel - die Tomate- steht nur Gutes, speziell auch über Lykopin, das v.a. das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten verringern kann, (vgl.: 393).

In diesem Buch liest man übrigens sogar wie man gegen Vorratsschädlinge zu Felde zieht. Fast alle Vorräte können von Schädlingen befallen werden. Sauberkeit ist oberstes Gebot, weil durch diese Tiere,Viren, Bakterien, Pilzsporen und parasitäre Würmer übertragen werden können. Befallene Vorräte müssen immer weggeworfen werde, (vgl.: S.426).

Lobend erwähnen möchte ich auch Auflistung der E-Nummern zum Schluss. Wer weiß schon, was sich unter den Begriffen E 965, E 951 oder E 210 verbirgt. Es ist aufschlussreich, Industrieprodukte auf E-Nummern hin genau zu studieren. Je mehr man sich auskennt in puncto Ernährung, um so wahrscheinlicher ist es, dass man gesünder und bewusster speist.

Das Buch kann nicht genug gelobt werden.

Sehr empfehlenswert.

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