Auf den Weg gebracht wurde dieser nützliche Ratgeber von Dr. Johannes Gottfried Mayer, Prof Dr. med. Bernhard Uehleke und Pfarrer Kilian Saum. Die Autoren stellen in diesem Buch sehr anschaulich das neue Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen vor. Im Vorwort wird darauf hingewiesen, dass die Klosterheilhunde die Grundlage für die Heilpflanzenkunde in Mitteleuropa geschaffen hat. Besagtes Wissen hatte bis zur Schwelle zur modernen Pharmazie Gültigkeit und wirkte über zahlreiche Hausrezepte sowie über die Naturheilkunde des 19. und 20. Jahrhunderts weiter. Beschrieben wird eine spezielle Auswahl von Pflanzen, die in der Klosterheilkunde besonders oft verwendet wurden und über die zudem moderne pharmazeutische und klinische Erkenntnisse vorliegen.
DAS GROSSE BUCH DER KLOSTERHEIKUNDE ist in fünf Kapitel untergliedert. Dabei wird zunächst auf die Geschichte der Klosterheilkunde näher eingegangen, deren Blütezeit zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert verlief. Damals bildeten Klöster gezielt Mönche und Nonnen zu Heilkundigen aus. Denn die gesamte medizinische Versorgung der mittelalterlichen Gesellschaft oblag den Klöstern. Aufgeklärt wird man über die Theorie der vier Körpersäfte, die durch die Lehre des Naturphilosophen Empedokles von Agrigent (ca. 492- 432 v. Chr.) die entscheidende Grundlage erhielt. Der griechische Leibarzt des römischen Kaisers Marc Aurel - Galenus von Pergamon- entwickelte die vier Säfte- Lehre weiter.
Die Klostermedizin bemüht sich um das Gleichgewicht zwischen seelischem und körperlichem Befinden. Man erfährt u.a. Wissenswertes über Benedikt von Nursia, dem Vater der Klosterheilkunde, auch vom berühmten "Lorscher Arzneibuch" und dem populärsten Kräuterbuch des Mittelalters, dem "Hortulus", das von einem Benediktinermönch verfasst wurde und die Heilwirkung von 77 Pflanzen beschreibt. Die Medizinschule von Salerno und natürlich auch Hildegard von Bingen werden thematisiert und man erfährt Näheres über die Klosterheilkunde der Neuzeit. In einem Interview mit Prof. Dr. med. Bernhard Uehleke schließlich liest man, weshalb das alte Heilwissen noch aktuell ist.
Im zweiten Kapitel folgt ein sogenannter Steckbrief der Heilpflanzen. Hier wird man stets ausführlich über die Geschichte, Herkunft und Anbau, über die verwendeten Teile und Inhaltsstoffe, die Anwendungsgebiete, die Anwendungsform und die Dosierung aufgeklärt. Bei den beschriebenen Heilkräutern handelt es sich um: Ackerschachtelhalm, Aloe Vera, Andorn, Angelika, Anis, Arnika, Artischocke, Baldrian, Beifuß, Beinwell, Benediktenkraut, Bibernelle, Bilsenkraut, Birke, Blutwurz, Bockshornklee, Borretsch, Große und Kleine Brennnessel, Brombeere, Brunnenkresse, Dill, Efeu, Eibisch, Eiche, Eisenhut, Gelber Enzian, Erdrauch, Fenchel, Fichte, Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Galgant, Gewürznelkenbaum, Hafer, Herbstzeitlose, Hirtentäschel, Schwarzer Holunder, Hopfen, Huflattich, Ingwer, Johannisbeere, Johanniskraut, Kalmus, Kamille, Kampferbaum, Kardamom, Keuschlamm, Knoblauch, Königskerze, Kohl, Weißkohl, Koriander, Kümmel, Kürbis, Lavendel, Lein, Liebstöckel, Linde, Löwenzahn, Mädesüß, Mäusedorn, Malve, Mariendistel, Melisse, Minze, Wilde Möhre, Odermenning, Petersilie, Quendel, Schwarzer Rettich, Ringelblume, Rinzinus, Rosen, Rosmarin, Salbei, Sandwegerich, Schafgabe, Schlehdorn, Schlüsselblume, Schöllkraut, Sellerie, Schwarzer und Weißer Senf, Sennespflanze, Spargel, Spitzwegrich, Steinklee, Stiefmütterchen, Süßholz, Taubnessel, Tausendgüldenkraut, Thymian, Vogelknöterich, Wacholder, Wegwarte, Weiden, Weihrauchbaum, Weißdorn, Wermut, Zimtbaum, Zwiebel. Die Heilkräuter habe ich bewusst hier aufgelistet, damit Sie wissen, worum es konkret geht.
Danach wird man über die Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele unterrichtet. Dazu sind sechs Voraussetzungen notwendig, die ausführlich erläutert werden. Sehr gut erklärt wird, bei welchen Beschwerden Fasten hilfreich ist und man hat die Chance die wichtigsten Regeln für ein gesundes Leben kennen zu lernen.
Im dann folgenden Kapitel wird ausführlich auf die Praxis der Klosterheilkunde eingegangen. Vorgestellt werden bewährte Therapien, die tatsächlich helfen sollen. Man erfährt wie sie wirken und wie man sie leicht und sicher anwenden kann.
Zur Sprache kommen Therapien für die Psyche und die Nerven, für die Atmenwege, für Herz, Kreislauf und Gefäße, für den Magen und Darm, für Nieren und Blase, für die Sexualorgane, für die Haut, für Muskeln und Gelenke und Therapien für Kinder. Quarkwickel haben mir vor Jahren bei einer sehr schmerzhaften Entzündung im Oberarm geholfen. Insofern kann ich den Erfolg dieser Therapie bestätigen. Ursachen und Symptome von einzelnen Beschwerden, wie auch Strategien der Behandlung werden bestens beschrieben und es wird auch gut erläutert, welche Heilpflanzen jeweils helfen. Zu guter Letzt dann führt Pater Kilian in die Geheimnisse der praktischen Anwendungen ein und erklärt bestens, wie man Kräutertees und Salben zubereitet und Umschläge anlegt.
Wissbegierige können im Verzeichnis der historischen Werke und Personen noch ein wenig kundig machen und hier beispielsweise in Erfahrung bringen, wer Ortolf von Baierland war und können ferner dem Glossar im Anschluss u.a. entnehmen, was man unter Melatonin versteht. Dieses Hormon bildet sich besonders in der dunklen Jahreszeit. Wenn zu viel davon produziert wird, wird man depressiv.
Gehen Sie nach Möglichkeit täglich 1 Stunde spazieren und bereiten sich am Vormittag Tee mit Johanniskraut zu. Das ist wohltuend. Probieren Sie es einfach mal aus.
Ein sehr gutes Buch, das ich gerne empfehle.
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